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Berufsbegleitend studieren: wie Sie Job und Ausbildung optimal vereinen

Berufsbegleitend studieren

Sommerzeit ist Urlaubszeit – viele Betriebe sind für Sommerpausen geschlossen, viele Büros nur spärlich besetzt: Eine gute Gelegenheit, um kurz durchzuatmen und sich von den Strapazen der vergangenen Monate zu erholen – und für viele ein Anlass, sich Gedanken über ihren weiteren Karriereweg zu machen. In zwei Monaten startet das Wintersemester, und wer sich für ein Studium interessiert, sollte spätestens jetzt aktiv werden. Eine gute Möglichkeit für Berufstätige bieten berufsbegleitende Studien. Doch worauf müssen Sie dabei achten?

 

Welche Voraussetzungen müssen Sie erfüllen?

Nahezu jeder Fachbereich bietet heute berufsbegleitende Studiengänge an. Um den Bachelor- oder Masterabschluss zu erlangen, müssen Sie allerdings einige Voraussetzungen beachten. Dazu gehören zum einen die Hochschulreife und individuelle Voraussetzungen, welche für das angestrebte Studium erfüllt werden müssen, sowie – im Falle eines Master-Studiengangs – ein abgeschlossenes Erststudium.

Darüber hinaus gilt in manchen Studiengängen als zusätzliche Aufnahmebedingung, dass Ihr derzeit ausgeübter Beruf zum gewählten Fach passt. Nicht unterschätzen sollten Sie auch die persönliche Eignung – also Durchhaltevermögen, Selbstorganisation und Motivation.

 

Welche Möglichkeiten haben Sie?

Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, um berufsbegleitend zu studieren. Wenn Sie beruflich sehr flexibel sind, können Sie – je nach Fach –natürlich auch ein normales Hochschulstudium belegen, die Kurse mit Anwesenheitspflicht besuchen und in den regulären Vorlesungen nur zu den Klausuren erscheinen.

Erheblicher Nachteil daran: Sie müssen am Ende des Semesters eine aktuelle Mitschrift des Lernstoffs organisieren. Anders als bei Fächern mit E-Learning-Bezug gestaltet sich das oft als wahre Herausforderung.

Sinnvolle Alternativen zum „abgespeckten Vollzeitstudium“ bieten hier Abendstudien, Fernstudien und Ausbildungen, deren Fokus auf E-Learning liegt.

Das Abendstudium wird – wie der Name bereits sagt – abends, an den Wochenenden oder in geblockter Form angeboten. Bei dieser Studienform haben Sie engen Kontakt zu Kommilitonen und Referenten und können sich entsprechend in der Gruppe besser austauschen als beim Fernstudium, bei welchem Sie im Regelfall alleine studieren. Der Vorteil an dieser Ausbildungsform ist, dass Sie überwiegend zeit- und ortsunabhängig lernen können, was allerdings auch ein hohes Maß an Disziplin erfordert.

Besonders empfehlenswert ist eine Mischform der beiden letzten Varianten. Ausgehend von der hohen Nachfrage nach berufsbegleitenden Ausbildungen hat sich in den letzten Jahren eine Sonderform des Studiums etabliert, bei welchem zwar E-Learning-Elemente die Grundlage bilden, die sich jedoch mit Präsenzveranstaltungen (oftmals geblockt und/oder an Wochenenden) abwechseln.

Diese Methode vereint die Vorteile des Fern- und des Abendstudiums, kann jedoch auf Grund der anfallenden Anreisekosten teurer ausfallen als die anderen Varianten.

 

Welche Kosten kommen auf Sie zu?

Genauso unterschiedlich wie die angebotenen Studienrichtungen und -formen fallen auch die Kosten aus. Abhängig von der Art der Hochschule können sehr hohe Studiengebühren anfallen, über die Sie sich bereits vorab im Klaren sein sollten.

Vernachlässigen Sie auch nicht die Ausgaben für allfällige Reisekosten, Lernmaterial und zusätzliche Gebühren, die für Tutorien oder Prüfungen fällig werden können. Wer gleichzeitig mit Beginn seines Studiums die Arbeitszeit reduziert, hat außerdem zusätzliche indirekte Kosten durch den Verdienstausfall.

 

Welche Finanzierungsmöglichkeiten können Sie in Anspruch nehmen?

Zum Glück gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten, die je nach Bundesland variieren. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer örtlichen Stipendienberatungsstelle über bestehende Stipendien oder Stiftungen.

Möglicherweise kann Ihnen aber auch Ihr Arbeitgeber unter die Arme greifen: Abhängig von internen Regelungen und der Frage, wie notwendig Ihre Ausbildung für Ihre Firma ist, können die Ausbildungskosten teilweise oder zur Gänze vom Betrieb übernommen werden.

Wer ein berufsbegleitendes Studium anstrebt, sollte also unbedingt den Kontakt zum Vorgesetzen suchen und ihm seinen Plan unterbreiten – nicht nur, um die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten abzuklären, sondern auch, um gegebenenfalls zu prüfen, ob eine Reduktion der Arbeitszeit oder eine Umverteilung der Aufgaben nötig und auch möglich ist.

 

Grundsätzlich gilt: Wenn Sie den Entschluss gefasst haben, berufsbegleitend zu studieren, und realistische Möglichkeiten bestehen, den Abschluss zu schaffen, sollten Sie sich nicht verunsichern oder von den hohen persönlichen und finanziellen Anforderungen abschrecken lassen: Denn wer diese Chance wahrnimmt und sich ihr mit Eifer, Motivation – und der angemessenen Portion Realismus – widmet, wird auch diese Hürde mit Bravour meistern.

 

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