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Bewerbung ohne Berufserfahrung, auf die Formulierung kommt es an…

Fehlende Berufserfahrung muss nicht zwingend ein KO-Kriterium sein. Softskills und ein überzeugender Auftritt können fehlende Berufserfahrung in vielen Fällen ausgleichen. Der folgende Blogartikel beschreibt, was es bei fehlender Berufserfahrung in der Gestaltung des Lebenslaufs und Bewerbungsschreibens zu beachten gilt, bei welchen Formulierungen man sich auch ohne Berufserfahrung bewerben kann und auch welche Vorteile fehlende Berufserfahrung mit sich bringen können.

Wenn die Berufserfahrung noch fehlt…

Klassische Anleitungen zur Erstellung von Lebensläufen und Bewerbungsunterlagen gehen meistens davon aus, bereits mind. 3 verschiedene Arbeitsstellen und Aufgabenbereiche erlebt zu haben, hervorragende Ausbildungs- bzw. Studienergebnisse erzielt zu haben und auch im Bereich Praktika auf ein buntes Portfolio zurück greifen zu können. Für einige sind diese Annahmen auch zutreffend, jedoch gibt es genug Schul- oder UniversitätsabsolventInnen, die zum Beispiel noch vor ihrem Einstieg ins Berufsleben stehen und nicht schon zu Beginn aus den Vollen schöpfen können. Wie also den Lebenslauf und das Bewerbungsschreiben aufziehen, wenn die Praxis und Berufserfahrung noch fehlen.

„Berufspraxis von Vorteil…, berufliche Erfahrung erwünscht…“

Stehen in der Stellenbeschreibung Formulierungen wie „Berufspraxis von Vorteil“ oder „berufliche Erfahrung erwünscht“ sind damit auch BerufsneueinsteigerInnen ohne berufliche Erfahrungen im relevanten Bereich in der potenziellen BewerberInnenauswahl miteingefasst. Die berufliche Erfahrung wird hier als ein „good to have“ aber nicht zwingend notwendig aufgefasst. Die berufliche Erfahrung der BewerberInnen spart dem Unternehmen vermeintlich eine längere Einarbeitungszeit, da grundlegende Abläufe, wie auch Grundkompetenzen bereits vorausgesetzt werden. Jedoch ist die berufliche Erfahrung eines Kandidaten/einer Kandidatin nicht zwangsläufig ein Garant für die Jobzusage. Hier gilt es auch mit Überzeugungskraft und höchster Jobmotivation zu punkten und zu zeigen, dass man für die Stelle auch aufgrund der Ausbildung und persönlicher Kompetenzen qualifiziert ist. Im Lebenslauf daher mit der schulischen- bzw. universitären Ausbildung beginnen, sowie mögliche relevante Erfahrungen und vor allem auch Softskills herausstellen. Zum Beispiel konnten bereits während der Schulbildung verschiedene organisatorische Aufgaben erledigt werden, wie beispielsweise Abschlussfeiern/fahrten oder Thementage mit organisiert werden, wenn die Bewerbung nun in Richtung Organisationsbereich geht. Aber auch Seminar- und Hausarbeiten zu relevanten Themen in der Stellenbeschreibung können im Lebenslauf aufgeführt werden, um zu zeigen, dass man sich mit der Stelle sowie den damit verbunden Aufgaben auseinandergesetzt hat. Wichtig ist hervorzuheben, dass man sich selbst, auch aufgrund der bisherigen Erfahrungen, aus Ausbildung, sowie im persönlichen als auch im beruflichen Bereich, im Aufgabenbereich sieht und es sich selbst zutraut. Denn nur wer von sich selbst überzeugt ist, kann auch andere von sich überzeugen.

„Einschlägige Berufserfahrung…, mehrjährige Praxis…“

Bei diesen Formulierungen sind berufliche Erfahrungen meist Voraussetzung, um überhaupt im Bewerbungsverfahren berücksichtigt zu werden. Wer jedoch in einem berufsverwandten Bereich gearbeitet hat und nun gerne die Branche wechseln will, kann dennoch auch bei diesen Formulierungen eine aussagekräftige Bewerbung hinschicken. Wer beispielsweise mehrere Jahre mit Aufgabenbereichen betraut war, die nun ebenfalls gefragt sind, kann sich als „einschlägig berufserfahren“ bezeichnen. Hier gilt es wieder, die eigenen Kompetenzen bestmöglich hervorzuheben. Im Bewerbungsschreiben sollte nun die Verbindung der bisherigen beruflichen Aufgabenbereiche mit den in der Stellenanzeige beschrieben bzw. den mit der Stelle verbundenen Aufgaben hergestellt werden. Gleichzeitig sollten die hohe Lernbereitschaft und Motivation, sowie die Beweggründe zum Wechsel der Branche bekundet werden.

Praktikum oder Lehre vorschlagen

Die Stelle sowie das Unternehmen entsprechen genau den Wunschvorstellungen und man kann sich beim Lesen der Stellenanzeige direkt schon am eigenen Arbeitsplatz sehen? Genau diese Begeisterung muss dem Gegenüber nähergebracht werden, die eigene Motivation verdeutlicht werden sowie die Bereitschaft in den Berufswunsch zu investieren. Schlagen Sie vor, gerne ein Praktikum beim Unternehmen absolvieren zu wollen oder auch bereit wären eine Lehre in diesem Bereich im Unternehmen zu beginnen. Zeigen Sie, warum es sich lohnt, jetzt genau in Sie zu investieren und heben Sie die Vorteile, die Sie als Neueinsteiger/in mitbringen hervor.

Vorteile beruflicher NeueinsteigerInnen

Das Label „beruflich unerfahren“ birgt neben Nachteilen wie bei so vielem auch immer einige Vorteile. Wer im Bewerbungsschreiben auf genau diese Vorteile hinweist und sich selbst dadurch als perfekten Kandidaten/perfekte Kandidatin präsentiert, kann dem Personaler/der Personalerin doch schon mal eine Einladung zu einem persönlichen Bewerbungsgespräch entlocken. Einer der größten Vorteile von NeueinsteigerInnen oder auch QuereinsteigerInnen ist der meist unvoreingenommene Blick von Außen, der einerseits in Teams aber auch im Aufgabenbereich selbst, oft sehr hilfreich sein kann. Gerade in homogenen Teams, die auch schon lange zusammen arbeiten kann ein „frischer Wind“, der auch meist altersmäßig nicht im gleichen Bereich liegt, einiges bewirken. Oft können NeueinsteigerInnen auch leichter aufgenommen und eingearbeitet werden, da nicht sofort eine direkte Konkurrenz im Team entsteht. Gerade auch bei häufigem Stellenwechsel, meist aufgrund von festen vorgegeben Strukturen, kann es NeueinsteigerInnen ohne gefestigte Arbeitsstrukturen leichter fallen, sich an vorgegebene Arbeitsweisen anzupassen. Selbstverständlich kann auch immer der aktuelle Wissenstand, sowie der noch vorhandene Rund-um-Blick, egal ob direkt nach der Ausbildung oder Universität als Vorteil angeführt werden. 

Wem eine Stelle also voll zusagt, sollte sich auf keinen Fall von Formulierungen zur Berufserfahrung in der Stellenanzeige bremsen lassen. Jede Chance sollte genutzt werden und auch wenn die Voraussetzungen im Moment noch nicht ganz passend sind, kann durch eine überzeugende Bewerbung bereits ein guter erster Eindruck oder sogar auch schon ein Kontakt entstehen, der für die berufliche Zukunft nützlich sein kann. Wer sich die Mühe macht, wirklich herauszuarbeiten, wieso genau diese oder jene Stelle genau die richtige für einen ist, investiert in jedem Fall in sich selbst, die Selbstpräsentation und auch in die eigene berufliche Karriereplanung.

Let´s meet: 17. November 2021 von 10 – 16 Uhr.