inkl. Mastermesse:

Europäisches Forum Alpbach 2013 – Ein Erfahrungsbericht

Alljährlich seit 1945 findet Ende August im Tiroler Bergdorf Alpbach während knapp drei Wochen das Europäische Forum Alpbach statt. Die Idee hinter diesem traditionellen Meeting ist die Förderung der europäischen Integration, sowie die Schaffung einer Plattform, um über aktuelle Frage der Zeit zu diskutieren. Menschen aus allen Teilen der Welt treffen jedes Jahr in Alpbach zusammen. Engagierte ReferentInnen und TeilnehmerInnen aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik treffen sich in der 2.600-Seelen-Ortschaft und diskutieren vor malerischer Bergkulisse mit renommierten ExpertInnen. So können Meinungen ausgetauscht, Diskussionen geführt und Vernetzungen aufgebaut werden. Mit einer kritischen Auseinandersetzung der Themen sollen interdisziplinäre Lösungsansätze gesucht werden. Mittlerweile folgen mehr als 4.000 Menschen aus über 50 Staaten der Einladung, am Europäischen Forum Alpbach teilzunehmen.

Ein Erfahrungsbericht von Maria Anegg zum

Europäischen Forum Alpbach 2013

Mein Europäisches Forum Alpbach hat begonnen, als ich beschlossen habe mich für ein Vollstipendium beim Club Alpbach Tirol zu bewerben. Die Auseinandersetzung mit dem Generalthema „Erfahrungen und Werte“ und die damit verbundene Erstellung meiner kreativen Arbeit war eine intensive und spannende Zeit für mich. In diesen zwei „Bewerbungswochen“ entwickelte ich nicht nur Vorfreude, sondern auch eigene Vorstellungen und Erwartungen, die ich in Bezug auf das Forum in Alpbach hatte. Sie sollten alle übertroffen werden! Vorgenommen habe ich mir, dass ich das, was ich in meiner kreativen Arbeit geschrieben habe, auch wirklich umsetze. Ein Zitat von Herman Hesse sollte dabei eine bestärkende Anregung für mich sein:

„Nur das Denken, das wir leben, hat einen Wert“

 

Ich war offen und neugierig auf viele neue Eindrücke, aber auch bereit meine Gedanken in die Tat umzusetzen und so etwas Sichtbares und Bleibendes aus meinen Erfahrungen zu machen.

Jetzt – rückblickend auf die Zeit in Alpbach kann ich sagen, dass ich nie mit so vielen neuen Erfahrungen und Gedankeninputs gerechnet hätte. Die vielen Seminare, Vorträge, Gespräche, Persönlichkeiten, Empfänge, Kulturveranstaltungen, Kamingespräche, jungen Menschen, Wanderungen, Ausflüge, Abendprogramme – sie alle waren eine Bereicherung für mich. In den drei Wochen in Alpbach habe ich mich in einem ganz besonderen Rahmen neu kennen gelernt und ich denke gerne zurück, wie zufrieden und selbstsicher ich mich jeden Tag gefühlt habe. Das Zusammenleben mit den 12 weiteren StipendiatInnen hat wunderbar funktioniert – es war eine schöne Zeit und ich freue mich, wenn wir den „spirit of Alpbach“ bei regelmäßigen Stammtischen wieder aufleben und weiter leben lassen werden.

Meine Zeit als Studentin an der Universität Innsbruck war nicht immer leicht. Oft habe ich unter den Bedingungen gelitten und war enttäuscht über den Umgang mit fleißigen, motivierten, jungen Menschen. Die Bewerbung für das Europäische Forum Alpbach sah ich als einen Ausgleich beziehungsweise suchte ich in dieser Veranstaltung das, was mir auf meiner Universität, in meinen Studien und unter meinen StudienkollegInnen fehlte. Als ich dann begeistert und überwältigt von meinen übertroffenen Vorstellungen wieder in Innsbruck ankam und beschloss meine ganze neugestärkte Motivation und vor allem Freude mit in das neue Semester zu nehmen, erfuhr ich, dass mein Stipendium von der Universität Innsbruck bezahlt wurde. Ich freue mich sehr und bin auch stolz, denn ich sehe die Teilnahme am Europäischen Forum Alpbach als einen sehr wichtigen Teil meines Studiums. Dieses Stipendium hat mich meiner Universität sicher ein Stück näher gebracht – ich beginne dieses Semester mit einer neuen Energie und vor allem mit neuen Zukunftsplänen.

Ich möchte nicht nur das neugewonnene fachliche Wissen in meinen universitären Alltag einbauen, ich möchte vor allem die vielen neuen Aspekte meiner Persönlichkeit und meine Fähigkeiten und Stärken, die ich während der Zeit in Alpbach erkannte und neu kennen lernte, einsetzen und nutzen. Ich bin voller Zuversicht und Freude, dass mir der Schwung aus Alpbach für meine Pläne und Ideen noch lang erhalten bleibt und ich viele junge KollegInnen dazu animieren kann, die wertvolle Erfahrung einer Teilnahme am Forum wahrzunehmen und zu nutzen! Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinem Sponsor, meiner Alma Mater, der Universität Innsbruck, vielmals für das Stipendium bedanken. Es war eine tolle Zeit, die mir neue Lebenswege eröffnet hat, mich gestärkt hat, mir neue Freundschaften ermöglicht hat und mich auch zu einem Teil eines engagierten, tatkräftigen und fruchtbringenden Clubs – dem Club Alpbach Tirol – gemacht hat!

Der für mich wohl beeindruckenste Moment am Europäischen Forum war während den PerspektivenGesprächen. Junge Menschen hatten die Gelegenheit sich selbst und ihren Blick in die Zukunft zu präsentieren. Neben mir saß zufällig ein Herr, der in der Auswahljury dabei gewesen war. Er erzählte mir, dass sich über 250 junge Menschen beworben haben und alle aufwendige Bewerbungen geschickt haben. Ausgewählt wurden schließlich eine junge deutsche Unternehmerin, eine spanische Autorin, ein griechischer Geschäftsmann und eine griechische arbeitslose Uniabsolventin. Ihre Rede hat mich zu tiefst berührt, betroffen gemacht und vor allem dazu angehalten, über mein eigenes Leben, meine eigene Zukunft nachzudenken. Ich werde nie vergessen, wie diese junge Frau auf der Bühne stand, hinter ihr das große Bild einer Kerze, von ihr ausgewählt als Symbol für die Flamme der Hoffnung und sie langsam und deutlich in das Mikrophon sprach:

„I hope for nothing, I fear nothing, I am free“ (Nikos Kazantzakis)

…und trotz all meiner neuen Ideen, Wünsche, Pläne und Vorstellungen, die angeregt von den vielen Inputs in Alpbach entstanden sind, mache ich mir immer wieder bewusst, dass das Leben in diesem Augenblick stattfindet und ich auf all das Gute blicken will, das ich im Hier und Jetzt habe. Ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit ist in mir aufgekommen, während diese junge Griechin auf der Bühne stand und von ihrer schwierigen Lebenssituation sprach – und doch nie die Positivität und den Glauben an das Gute verlor. Ich bin dankbar für mein Leben und ich weiß zu schätzen wie gut es mir geht, denn all das ist nicht selbstverständlich.

Diese Dankbarkeit möchte ich ausdrücken, in dem ich versuche das viele Gute, das ich in meinem Leben habe, weiter gebe und teile, denn wie Herman Hesse richtig sagt, muss man das Denken auch aktiv leben um es wertvoll zu machen.

Mein Denken aktiv leben heißt für mich: es für andere erfahrbar machen, andere nicht nur an meinem Denken teilhaben lassen, sondern es spürbar und greifbar für sie zu machen.

Vielleicht muss man um frei zu sein auch die Fähigkeit haben, sich selbst los zu lassen. Sicher aber darf man um frei zu sein, sich selbst nicht zu wichtig nehmen und oft kann schon ein einfacher Wechsel der Perspektiven ein erster großer Schritt in die eigene Freiheit sein:

 

„Whenever you are worried about what you are gettin
think about what you are giving

and it will set you free“

Interesse an einer Teilnahme?

Unser Kooperationspartner Club Alpbach Tirol vergibt dieses Jahr erstmals im Rahmen der CAREER & Competence 2014 ein Stipendium im Wert von 1.200 € für die Teilnahme am Europäischen Forum Alpbach 2014, das in diesem Jahr unter dem Generalthema „At the Crossraods“ steht.

Die Teilnahme am Europäischen Forum Alpbach ist eine einmalige Erfahrung, die es Studierenden ermöglicht, sich interdisziplinär weiterzuentwickeln und ihren Horizont zu erweitern.

So bewerben Sie sich:

Bitte kommen Sie am 2. April 2014 mit Ihrem Lebenslauf, Ihrer Studienbestätigung und einemMotivationsschreiben zu unserem Club-Alpbach-Tirol-Stand auf die CAREER & Competence 2014.
Dort freuen wir uns schon auf ein Gespräch mit Ihnen!

Zur Teilnahme berechtigt sind Studierende aus Tirol und Studierende an Tiroler Hochschulen aller Fachrichtungen. Der/die ausgewählte Stipendiat/in wird bis spätestens Ende Mai benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Club Alpbach Tirol vergibt ausschließlich Vollstipendien, daher ist eine Teilnahme am gesamten Forum Alpbach für Stipendiaten zwingend. Bei Bescheid des Stipendienerhalts wird der/die Studierende zur offiziellen Stipendienvergabe Anfang Juni eingeladen und erhält dort ein detailliertes Programm der Veranstaltungen, um die Teilnahme an Seminaren, Gesprächen etc. festzulegen. Die Organisation der Anmeldung und die Buchung der Unterkunft übernimmt der Club Alpbach Tirol.